CCFA Interview: Wolfgang Kaps, Geschäftsführer von Sanofi Österreich

Home / Interviews & Portraits / CCFA Interview: Wolfgang Kaps, Geschäftsführer von Sanofi Österreich
Die Corona-Pandemie fordert unzweifelhaft das Gesundheitsystem weltweit. Wie geht der französische Pharmakonzern Sanofi in Österreich mit der Krise um? Das erfahren wir in unserem persönlichen Interview mit Wolfgang Kaps, Geschäftsführer von Sanofi Österreich, der intensive Sicherheitsmaßnahmen und besondere Flexibilität in der Arbeit fördert.

Wolfgang Kaps, Geschäftsführer von Sanofi Österreich

CCFA: Wie reagiert Sanofi auf Covid-19?
Wolfgang Kaps: Als Arzneimittelhersteller sind wir in Krisen besonders gefordert. Einerseits ist unsere Aufgabe, die Versorgung der Patientinnen und Patienten in dieser Zeit sicherzustellen. Andererseits haben wir – wie andere Unternehmen auch – die Verpflichtung, unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen. In unseren Produktionsanlagen in Frankfurt mit rund 5.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben wir die Belegschaft jeden Tag im Dreischichtbetrieb auf das Virus getestet, um Verbreitungsherde zu verhindern und um sicherzustellen, dass die Medikamente sauber und nicht viral verunreinigt sind.

CCFA: Welche Kosten verursachen diese Sicherheitsmaßnahmen?
WK: Das ist sehr aufwendig: Tests für 5.500 Personen – und das fünf Mal die Woche. Nichtsdestotrotz machen wir hier keine Abstriche.

CCFA: Was ist Ihre Strategie, um als globaler Konzern Krisen wie Covid-19 zu überstehen?
WK: Sowohl im Regelbetrieb als auch in Krisen leisten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen essenziellen Beitrag zum Unternehmenserfolg. Es ist deshalb wichtig, attraktive Rahmenbedingungen zu schaffen. Am Standort Österreich haben wir mit Februar 2020 unabhängig von Covid-19 komplett neue Standards in Sachen New Work gesetzt und ein flexibles Arbeitsmodell eingeführt.

CCFA: Wie sieht das konkret aus?
WK: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können in höchstem Maß selbst bestimmen, wann und wo sie arbeiten. Bei uns arbeitenviele Frauen und Männer in Elternteilzeit. Wir möchten ihnen ermöglichen, ihre Kinder in die Schule zu bringen, abzuholen oder bei einer Schulvorführung dabei zu sein. Man kann auch später in die Arbeit kommen, um die Rushhour zu umgehen, einen Einkauf zu erledigen oder um in der Früh joggen zu gehen. Wir wollen allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit geben, ihren Beruf besser mit ihrem Privatleben zu vereinbaren.

CCFA: Welche Erfahrung haben Sie bisher mit dem flexiblen Arbeitsmodell gemacht?
WK: Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzen die Möglichkeit. Viele arbeiten fast ausschließlich von zu Hause aus und kommen nur zu Terminen ins Büro. Die Akzeptanz war von Anfang an groß, weil das Projekt eine
Reaktion auf die Wünsche der Belegschaft war. Es war also nicht Top-down, sondern Bottom-up. 90 Prozent der Belegschaft waren in die Ausarbeitung des Modells involviert, das letztlich auch in eine Betriebsvereinbarung gegossen wurde.

Kontakt:
Sanofi-Aventis GmbH, Österreich
SATURN Tower
Leonard-Bernstein-Straße 10,
1220 Wien
www.sanofi.at